
So sieht Nachhaltigkeit in der Praxis aus
Die RKW-Gruppe steht für ihr Wort ein und investiert kräftig, um die Produktion von Folien Schritt für Schritt nachhaltiger zu machen.
„Als RKW-Gruppe bekennen wir uns zu unserer Verantwortung für Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit“, sagt Dr. Alexander Wansel, Executive Vice President Operations. Damit einher gehen ganz konkrete Maßnahmen wie der Ausbau der Recyclingverarbeitung, der Einsatz von energieeffizienteren Maschinen oder die Modernisierung von Kühltechnik. Über drei Millionen Euro hat die RKW 2020 in elf Standorten investiert, mit dem Ziel, die eigene Klimabilanz zu verbessern.
Beispiel Recyclingtechnik: Die RKW beteiligt sich aktiv am Ausbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe. Dabei stehen Recyclingkapazitäten und die Reduktion von Produktionsabfällen im Blickpunkt. Jeder RKW-Standort ist mit eigenen Recyclinganlagen ausgestattet, die es erlauben, interne Produktionsabfälle wie Randbeschnitt wieder in hochwertige Granulate umzuwandeln.
Wenn deren Einsatz aufgrund von Qualitätsanforderungen nicht im gleichen Produkt und am gleichen Standort möglich ist, bietet die RKW-Gruppe durch ihr breites Produktportfolio und ihr internes Netzwerk verschiedene Optionen, das recycelte Material wieder zu verarbeiten. Um wichtige Kreisläufe in der Folienindustrie zu schließen, rückt jedoch besonders die Verarbeitung von externen Post-Consumer- und Post-Industrial-Folienabfällen verstärkt in den Fokus neuer Investitionen.
2020 wurden an verschiedenen Standorten insgesamt drei Millionen Euro in modernes Recyclingequipment investiert. Neben der Anschaffung neuer Recyclinglinien zur Erhöhung der Kapazitäten wurden bestehende Anlagen beispielsweise durch neue Elemente zur Zerkleinerung und Säuberung von Folienabfällen ergänzt, um mehr und teilweise stark verschmutztes Material recyceln zu können und die Qualität der entstehenden Rezyklate zu optimieren.
Auch Investitionen in moderne Blasfolienextrusionsanlagen sowie Qualitätsüberwachungssysteme spielen eine bedeutende Rolle für einen verstärkten Einsatz von Regranulaten und innovativen Rohstoffen sowie für möglichst dünne, aber hocheffiziente Folienlösungen. Durch den Einsatz von Mehrschicht-Extrudern kann Rezyklat auch zunehmend in Folien mit hohen Qualitätsanforderungen eingesetzt werden.
Diese Technologie ermöglicht innovative Kombinationen von neu entwickelten Rohstoffen und Rezepturen, die unter anderem zu weiteren Dickenreduzierungen oder einer besseren Recycelbarkeit führen. Mithilfe automatischer Anlagenregulierungen und Online-Qualitätsüberwachung, wie beispielsweise der Profildickenregulierug oder der 100-Prozent-Drucküberwachung, können Maschinenführer in kürzester Zeit auf Prozess- und Qualitätsabweichungen reagieren, Produktionsabfälle vermeiden und somit wertvolle Rohstoffe einsparen.
Um die CO2-Emissionen unserer Produktionsprozesse zu reduzieren, stellt die RKW-Gruppe jedes Jahr ein zusätzliches Investitionsvolumen für Sonder-Energieprojekte zur Verfügung. Für alle Standorte besteht die Möglichkeit, Projektideen zur Energieeffizienzsteigerung von Anlagen und Infrastruktur einzureichen, die anschließend innerhalb eines ausführlichen Prozesses von einem Expertenteam bewertet werden.
Beispiel Kühltechnik: Am Produktionsstandort Echte investierte die RKW in neue Kühlanlagen für Extrusions- und die Regenerierungsanlagen sowie für die Druck- und Konfektionsmaschinen. Gegenüber der alten Anlage spart die neue drastisch an Energie ein und bietet dafür höhere und konstantere Leistungen. Gleichzeitig sinken der Wartungsbedarf und die Lärmbelastung in den Produktionshallen. In Nordhorn wurde die Kaltwasserversorgung grundlegend erneuert, was über den reinen Austausch der Anlagen hinausging, indem auch Bedarfe konkret erfasst und die neue Anlage entsprechend ausgelegt wurde. Der jährliche Energiebedarf sank hier um gut 70 Prozent.
Beispiel Lichttechnik: Auch durch den Einsatz von LED-Beleuchtung lässt sich der Energiebedarf in der Produktion senken. RKW investiert hierzu an den deutschen Standorten Michaelstadt, Echte und Wasserburg sowie in den Werken Saultain und Chamboeuf (Frankreich), Hoogstraten (Belgien) und Helsingborg (Schweden). Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen in Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) und Guangzhou (China) geplant.
Insgesamt hatten sich 13 Standorte des Unternehmens 35 Projekte eingereicht, von denen nun der größte Teil umgesetzt wird. Dieses Verfahren hat bei RKW Tradition: Schon in den vergangenen Jahren wurden so Effizienzpotenziale identifiziert und durch geeignete Maßnahmen gehoben. 2021 kommen weitere wichtige Projekte hinzu – größer Einzelposten ist der Einsatz von besonders stromsparenden, drehzahlgeregelten Motoren am Standorten Michelstadt.
Die Herstellung von Folien ist ein energieintensiver Prozess, zumal die Werke rund um die Uhr und das ganze Jahr über produzieren. „Damit sind unsere jährlichen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Kostenreduzierung und damit zur Zukunftssicherung der Standorte – sie sind vor allem auch ein wichtiger Hebel zur kontinuierlichen Verbesserung unsrer Umweltleistung,“ so Dr. Wansel.
Zusätzlich zur Steigerung der Energieeffizienz hat die RKW-Gruppe im vergangenen Jahr ihre deutschen Standorte auf Ökostrom umgestellt. Damit verbunden war eine Reduzierung der CO2-Emissionen um weitere 80.000 Tonnen bezogen auf den Stromverbrauch der Werke entspricht das einem Rückgang um etwa 80 Prozent.